Spätestens seit den Lockdowns wissen wir: Das Thema „Digitalisierung“ ist aus der Schule nicht mehr wegzudenken und wird bei uns und in unseren europäischen Nachbarländern heiß diskutiert. Neben digitalen Tafeln, Endgeräten für Schüler*innen und Lehrer*innen und dem Ausbau des Netzes hat dieser Begriff viele Blüten getragen. Und manche davon scheinen schon wieder am Verwelken.
So genannte „Tabletklassen“ verzichten weitestgehend auf das Schreiben mit Stift und Papier und nutzen vorzugsweise das Tablet. Pädagogik-Experten und Lehrerverbände raten dringend von diesem Konzept ab, da ein konzentriertes Arbeiten in vielen Klassen oder Schulen mittlerweile kaum noch möglich sei. Doch auch eigene jahrelange Erfahrung im Schulalltag lässt einen stutzig werden. Ganzheitliches Lernen umfasst die Motorik. Jede Mnemotechnik (Verfahren, um die Gedächtnisleistung zu steigern) basiert darauf, dass man sich Dinge am besten über die Bewegung und die Motorik merkt.
Insbesondere Dänemark und Schweden rudern stark zurück (siehe Artikel in der SZ vom 06.02.24) und wollen die Tabletklassen wieder auflösen. Das dänische Schulministerium hat beispielsweise zwölf Empfehlungen zum Thema Digitalisierung an Schulen ausgesprochen:
Diese Empfehlungen beinhalten unter anderem „…Handys komplett aus den Schulen zu verbannen, und Tablets und Computer wegzusperren, wenn sie nicht im Unterricht verwendet werden. Außerdem solle man Bildschirme nur noch dann einsetzen, wenn es didaktisch und pädagogisch sinnvoll ist.“ (SZ, 06.02.2024, https://www.sueddeutsche.de/politik/digitalisierung-daenemark-schule-handy-pisa-tablet-1.6344670)
Wir an der Johannes-Kepler-Realschule sind froh, dass wir uns vor einigen Jahren bewusst gegen Tabletklassen entschieden haben. Tablets und PCs haben ihre Berechtigung an der Schule, da sie aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken sind. Doch sehen wir all das als Werkzeug und Hilfsmittel an. Der Bildschirm hat keinen Selbstzweck und darf nur als Ergänzung zu Buch, Stift und Papier dienen.
Comentários